Zielsetzung des Vereins Organa historica Fennica ist, Restaurierungen und Rekonstruktionen historischer Orgeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu initiieren und das Interesse an historischen Orgeln in Finnland zu steigern.
In Finnland gibt es nur neun mehr oder weniger erhaltene Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, von denen drei spielbar sind. Sie sind in Alatornio, Nykarleby (auf Finnisch Uusikaarlepyy), Jeppo (Jepua), Munsala (restauriert 1976), Övermark (Ylimarkku), Kristinestad (Kristiinankaupunki), Finström, Nagu (Nauvo, restauriert 1976) und Ingå (Inkoo) Fagervik (spielbar, in fast originalem Zustand) zu finden. Im Jakobstad (Pietarsaari)-Museum befinden sich außerdem Teile eines Prospektes und einige Pfeifen einer Telin-Orgel aus dem 18. Jahrhundert. Orgeln mit Wurzeln im 17. Jahrhundert sind noch seltener zu finden. Das Nagu-Positiv aus den 1660er Jahren wird im Finnischen Nationalmuseum aufbewahrt, und in den Orgeln von Munsala und Jeppo existieren auch Fragmente aus dem 17. Jahrhundert.
Bei den erhaltenen Orgeln ist die Landschaft Österbotten besonders gut vertreten, und in der Stadt Nykarleby findet man mit gleich drei Orgeln aus dem 18. Jahrhundert einen wahrlich unschätzbaren Kulturschatz.
Die Orgel in Munsala wurde 1696 von den Gebrüdern Beijer für die Kirche von Gamlakarleby (Kokkola) gebaut. Während des Krieges zwischen Schweden und Russland wurde sie 1714 schwer beschädigt und später, unter anderen, von Erik German 1736–1738 und Petter Lybeck 1877 umgebaut.
Die Orgel in der Kirche von Nykarleby wurde 1768 von Anders Telin mit 8 Registern errichtet. Seit 1909 steht sie völlig intakt erhalten, aber derzeit unspielbar, im nördlichen Querschiff. Im Buch The Nordic-Baltic Organ Book (Geschichte und Kultur, GOArt Publications Nr. 11 2003, Göteborger Orgelkunstzentrum) wird sie beschrieben.
Die Orgel in Jeppo ist älter als die Orgel in Munsala und wurde ursprünglich für die Kirche von Pedersöre gebaut. 1888 wurde sie nach Jeppo verlegt. Dieses Instrument basiert auf einer Orgel der Gebrüder Beijer aus dem Jahre 1685. Laut eines Briefes vom 17. Oktober 1663, der im schwedischen Nationalarchiv aufbewahrt wird, gab es in der Kirche von Pedersöre eine unspielbare Orgel aus dem 16. Jahrhundert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Gebrüder Beijer bei ihrem Bau 1685 Reste dieser Orgel verwendeten. Aber auch diese Beijer-Orgel wurde 1714 schwer beschädigt. Wahrscheinlich war der Organist Henric Kahelin, Gamlakarleby, für die Restaurierung 1774 verantwortlich. Als Experten die Orgel kürzlich untersuchten, fanden sie 28 Pfeifen, deren hoher Bleigehalt vermuten lässt, dass die Pfeifen von der Orgel aus dem 16. Jahrhundert in Pedersöre stammen könnten. Diese Orgel in Jeppo könnte also für finnische Verhältnisse einzigartige Pfeifen aus dem 16. Jahrhundert enthalten.
Die Orgeln in Nykarleby und Jeppo sind heute reine Museumsobjekte, aber aus instrumenthistorischen und landeskulturellen Gründen hätten sie eine Wiederherstellung ihres alten Glanzes verdient.
Organa historica Fennica hat deshalb beschlossen, die Orgelrestaurierungsprojekte in Nykarleby und Jeppo in Angriff zu nehmen, wo sich die am besten erhaltenen Orgeln befinden.